Behandlung einer benignen Prostatahyperplasie (BPH)
Wenn bei Ihnen eine gutartige Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahyperplasie, kurz BPH) diagnostiziert wurde, hängt die Wahl der Behandlung im Allgemeinen von dem Ausmaß der Beschwerden sowie Ihrer Krankengeschichte und persönlichen Präferenzen ab. Während die Beschwerden im Anfangsstadium oft durch Veränderungen des Lebensstils oder Medikamente vorübergehend gelindert werden können, erfordert eine moderate oder schwere BPH einen operativen Eingriff, um das gewachsene Prostatagewebe zu entfernen.
Dieser Abschnitt beschreibt verschiedene Behandlungsansätze, die Sie mit Ihrem Arzt besprechen können.
Kontrolliertes Zuwarten: Der Zustand und die Symptome werden sorgfältig überwacht, jedoch ohne eine Behandlung durchzuführen. Zusätzlich können Sie Ihren Lebensstil anpassen, indem Sie weniger trinken, bevor Sie zu Bett gehen und im Allgemeinen weniger Alkohol, Kaffee oder Tee zu sich nehmen.
Medikamentöse Behandlung: Tägliche Medikamente wie verschiedene Arten von Alpha-Blockern können den Harnfluss verbessern, indem sie die Muskeln um den Blasenhals entspannen. Medikamente können daher lästige Beschwerden reduzieren, aber nicht zwangsläufig das Prostatavolumen. Das bedeutet, dass möglicherweise nach einiger Zeit ein chirurgischer Eingriff für eine langfristige Linderung der Symptome notwendig sein könnte.
Katheter oder intraprostatischer Stent: Ein dünnes Gerät wird in die Prostatadrüse implantiert, um den verengten Harnkanal zu öffnen. Es wird als vorübergehende Option für Männer angesehen, die sich keiner Vollnarkose unterziehen können.
Mikrowellen- oder Radiofrequenztherapie: Eine "Antenne" oder ein paar kleiner Nadeln werden durch die Harnröhre in die Prostatadrüse eingeführt. Die dadurch gesendeten Mikro- oder Radiowellen erhitzen und schrumpfen das Prostatagewebe. Diese Therapie ist besonders wirksam bei einer kleineren Prostata. Es kann anschließend eine Nachbehandlung erforderlich werden, da die Prostatadrüse weiter wächst.
offene Adenomenukleation oder Prostatektomie: Ein Teil der Prostata wird entfernt. Da dieses Verfahren einen längeren Krankenhausaufenthalt erfordert und die TURP-Behandlung ähnliche oder sogar bessere Ergebnisse erzielt, wird eine Prostatektomie heutzutage nur in besonderen Fällen durchgeführt.
Laserbehandlung: Ein feines Instrument wird in die Harnröhre eingeführt. Anschließend wird intensives Laserlicht angewendet, um das Prostatagewebe zu schneiden. Diese Behandlung kann mit verschiedenen Arten von Lasern durchgeführt werden.
Transurethrale Resektion der Prostata (TURP): Die TURP ist die am häufigsten durchgeführte minimal-invasive chirurgische Behandlung für eine BPH. Der Teil der Prostata, der den Harnfluss behindert, wird mit einer speziellen Form elektrischer Energie abgetragen. Das so genannte monopolare TURP-Verfahren hat sich aufgrund der sehr guten Langzeitergebnisse zum Standard entwickelt und als eines der effektivsten Verfahren erwiesen, das direkt auf die Ursache von BPH abzielt.
PLASMA oder bipolare TURP: Darüber hinaus hat sich TURP in den letzten Jahren weiterentwickelt: PLASMA (oder auch bipolare) Technologie gilt als die fortschrittlichere und sicherere Form und wird zunehmend der herkömmlichen monopolaren TURP vorgezogen. Informieren Sie sich ausführlicher über die PLASMA-Behandlung.